Das Bild zeigt eine Teeplantage. Lebensmittel-Labels unterstützen beim Einkauf gerechter Lebensmittel.

Lebensmittel-Labels: faires und gerechtes Essen

Alle Menschen sollten genug zu essen haben, so viel ist klar. Das ist eine Frage der Solidarität. Doch kann auch das Essen auf unseren eigenen Tellern das Leben von anderen Menschen beeinflussen?

Labels unterstützen, gerechte Lebensmittel auszuwählen. Diese Frau prüft das Label einer Pasta-Packung. Die Nachfrage nach biologisch zertifizierten Lebensmitteln und pflanzlichen Fleisch-Alternativen steigt kontinuierlich. Dahinter steckt unter anderem der Wunsch, die Umwelt und damit die Lebensgrundlage von uns allen zu schonen. Denn unser Ernährungsverhalten und der Umgang mit Lebensmitteln haben lokale wie globale Auswirkungen.

Gerechtes Essen: alles hängt zusammen

Alles, was auf unseren Tellern landet, hat bei der Produktion bestimmte Ressourcen beansprucht, die unter Umständen jemand anderem fehlen – sei es Land, Wasser, Energie oder Arbeitskraft. Unsere Ernährung ist darum auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.

 

Lebensmittel-Labels unterstützen als Orientierung beim Einkauf

Labels sollen uns deshalb beim Einkauf unterstützen. Inzwischen gibt es viele Labels mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten, etwa bei den Arbeitsbedingungen, dem Tierwohl oder der Biodiversität.

Wer durchblicken will, informiert sich am besten bei unabhängigen Organisationen über den Mehrwert der Labels. Wenn Ihnen als Konsumentin oder Konsument Sozialstandards und faire Handels-bedingungen wichtig sind, wählen Sie Fair-Trade-Labels. Wer besonders auf ökologische Richtlinien achten möchte, bevorzugt Bio-Labels.

Das Problem: Viele zertifizierte Produkte sind deutlich teurer als konventionelle Lebensmittel. Kann man sich beim Einkauf also nur solidarisch zeigen, wenn man selbst ein grosses Budget zur Verfügung hat?

 

Günstig und gerecht essen? 

Beim Lebensmitteleinkauf wird in der Schweiz und in Liechtenstein am meisten Geld für Fleisch, Backwaren und Fertiggetränke ausgegeben. Eine gesunde und nachhaltigere Ernährung hingegen besteht vor allem aus frischem Gemüse sowie Früchten, Vollkornprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Eiern und Milchprodukten. Wer also auf Fertigprodukte, gezuckerte und fettreiche Lebensmittel, Süssgetränke und Alkohol verzichtet, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes, sondern muss auch weniger tief in die Tasche greifen. Und wer den Fleischkonsum auf zwei bis drei Mahlzeiten pro Woche reduziert, spart schnell viel Geld. Wer zusätzlich zu Fuss oder mit dem Velo einkaufen geht, unterstützt die Gesundheit, spart Geld und schont Ressourcen.

Foodwaste: Was tun gegen Verschwendung?

Rund ein Drittel aller Lebensmittel geht auf dem Weg vom Feld zum Teller verloren oder wird verschwendet. Fast die Hälfte davon stammt aus Privathaushalten. Nachhaltig sparen beginnt deswegen immer damit, dass man nur so viel einkauft, wie gegessen wird. Bleibt die gekaufte Ware dann doch etwas länger liegen, gilt: Druckstellen an Früchten lassen sich wegschneiden und ein Brot kann man auch am zweiten Tag noch essen. Auf vielen Lebensmitteln steht übrigens aus guten Gründen «mindestens haltbar bis» – nicht «höchstens haltbar bis». Und schliesslich kann jede Person mit etwas Fantasie aus Resten neue Gerichte zaubern, ob Suppen, Gratins oder kreative Pizzavariationen.

Auf diese Weise die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern, bringt Abwechslung in den Alltag und schont das Budget ebenso wie die Umwelt. Ganz nach dem Motto: gut, gesund, günstig und gerecht.

 

Tipps für einen nachhaltigeren Konsum

  • Einkaufsliste anhand eines Menüplans erstellen und sich an die Liste halten.
  • Labels gezielt auswählen. Die Website www.labelinfo.ch bietet eine hilfreiche Übersicht.
  • Gemüse und Früchte saisonal und lokal einkaufen. Praktische Saisonkalender hierzu findet man online.
  • Maximal drei Mal in der Woche Fleisch geniessen.
  • Unser Leitungswasser ist günstig und gesund.
  • Bei Fertiggetränken erhöhen Farb- oder Aromastoffe sowie Kühlung, Verpackung und Transport die Umweltbelastung und die Kosten.