Gibt es den optimalen Essensrhythmus?
Zum optimalen Essensrhythmus gibt es unzählige Ratschläge und mindestens genauso viele Weisheiten: «Frühstücke wie ein Kaiser», «drei Mahlzeiten sind besser als fünf», «spätes Essen macht dick». Der Schlüssel zum gesunden Erfolg ist ein individueller Mahlzeitenrhythmus.
Was ist für den individuellen Essensrhythmus zu berücksichtigen? Eine zentrale Bedeutung hat der Biorhythmus. Die innere Uhr ist für unsere Gesundheit wichtig. Unser Körper lebt in einem exakten Rhythmus, der durch klar strukturierte Zyklen definiert ist. Die innere Uhr steuert zahlreiche lebenswichtige Vorgänge und regelt den Körper. Sie sorgt dafür, dass sich alle körperlichen Prozesse optimal an den Tagesverlauf anpassen.
Entscheidend dabei ist der Rhythmus von Tag und Nacht. Essen und fasten wir im Wechsel von Tag und Nacht, tickt diese zentrale innere Uhr in den Körperzellen im gleichen Takt. Ignoriert man langfristig ihren Takt, indem man unregelmässig isst und zu wenig schläft, gefährdet man seine Gesundheit. Wir verspüren mehr Hunger, nehmen an Gewicht zu, der Blutzucker steigt und damit das Risiko für Diabetes und andere Krankheiten. Wer vereinzelt die Nacht zum Tag macht oder an einem Sonntag ausschläft, für den ist dies unproblematisch. Hingegen kann bei ständig wechselndem Rhythmus von wach und schlafend, wie etwa bei Schichtarbeit, die innere Uhr durcheinander gebracht werden. Verdauungsprobleme können die Folge sein.
Jeder tickt anders: Lerche oder Eule?
Typengerechter Start in den Tag
Wie viele Mahlzeiten sind optimal?
Ein geregelter Mahlzeitenrhythmus versorgt den Körper mit Energie und Nährstoffen, erhält die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und verhindert Heisshunger-Attacken. Dazu gibt es aber keine festen Regeln. Wichtig ist, den Mahlzeitenrhythmus zu finden, mit dem man sich wohl fühlt. Die Gesamtenergiemenge muss mit dem Verbrauch übereinstimmen. Jede Person sollte für sich abwägen, ob sie diese auf zwei, drei oder fünf Mahlzeiten verteilen möchte.
- Kinder sollen regelmässig bis zu fünf Mahlzeiten pro Tag essen, weil sie einen regen Stoffwechsel haben und immer in Bewegung sind. Zudem ist der Magen von Kindern kleiner
- Aktive Erwachsene, die körperlich hart arbeiten, oder viel Sport treiben und normalgewichtig sind, wählen in der Regel mehrere Mahlzeiten pro Tag.
- Figurbewusste oder Übergewichtige sollten zwei- bis dreimal pro Tag essen. Ein Selbstversuch lohnt sich allemal. Geregelte Mahlzeiten pro Tag mit Essenspausen von 4 − 5 Stunden, ohne Zwischenmahlzeiten und einer knapp bemessenen Abendmahlzeit sind eine gute Voraussetzung dafür, das Körpergewicht zu reduzieren und dieses langfristig zu halten.
Essensrhythmus – Pausen gehören dazu
Intervallfasten – die andere Form von Essensrhythmus
Zwei besonders beliebte Formen des Intervallfastens
Methode 16:8:
Dabei wird 16 Stunden am Stück nichts gegessen. In den restlichen acht Stunden des Tages können Sie wie gewohnt essen und trinken. In dieser Zeit empfiehlt sich eine ausgewogene, mediterrane Ernährung. Ob beim 16-Stunden-Fasten das Frühstück weggelassen wird oder das Abendessen, können Sie individuell entscheiden.
Methode 5:2:
Fünf Tage in der Woche ernähren Sie sich wie gewohnt. An zwei Tagen reduzieren Sie die Nahrungszufuhr, Frauen auf 500 bis 800 Kalorien, Männer auf 600 bis 850 Kalorien. Trinken Sie dazu viel Kalorienfreies. Schnell verdauliche Kohlenhydrate wie Weissbrot, Nudeln und Zucker sind an den Fastentagen ganz zu meiden. So lernt der Körper, von seinen Reserven zu leben.
Ernährungstipps von der Expertin
Welche Fragen zur Ernährung haben Sie? Schreiben Sie unserer Expertin Marlène Gautschi. Sie gibt Ihnen gerne Antworten: ernaehrung@concordia.ch. Für CONCORDIA-Versicherte ist diese Dienstleistung gratis.