Datenschutz bei Kinder - Ein junges Mädchen sitzt nachdenklich auf der Fensterbank und schaut in ihr Mobile.

Wie Kinder lernen,
ihre Daten zu schützen

Jede geteilte Nachricht, jedes hochgeladene Bild und jeder Klick hinterlässt Spuren in unserer digitalisierten Welt. Wenn Likes und Follower wichtiger sind als der Schutz empfindlicher Daten und ungebetenen Kontakten, sind die Eltern gefragt: So navigieren Sie mit Ihren Kindern durch Privatsphäre und Sicherheit im Internet. Mehr zum Thema erfahren Sie in diesem Beitrag, der in Zusammenarbeit mit Pro Juventute erstellt wurde.

   Kurz und einfach

Im Internet werden Daten gesammelt und genutzt.
Fotos und Infos können für Kinder gefährlich sein.
Eltern sollten keine Fotos von Kindern teilen.
Man kann Daten mit sicheren Passwörtern schützen.
Eltern sollen mit Kindern über Datenschutz reden.

Wer im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Spuren in Form von Daten. Firmen wie Apple, Microsoft oder Google sammeln laufend Informationen über unser Verhalten im Internet. Diese personenbezogenen Daten nutzen die Unternehmen beispielsweise, um uns personalisierte Werbung anzuzeigen oder passende Inhalte anzubieten.

Auch Betrügerinnen und Betrüger versuchen an unsere Daten zu gelangen. Diese sind viel Geld wert. Die Informationen über uns werden für kommerzielle Zwecke weiterverkauft oder können unter Umständen auch dazu genutzt werden, jemanden zu erpressen

 

Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming 

Ungeschützte oder an Fremde verschickte Daten wie Fotos, Videos, Angaben zum Alter, Adresse oder Standortverlauf können für Kinder und Jugendliche zur Gefahr werden. So gibt es Erwachsene mit sexuellen Absichten, die versuchen Kontakte zu Minderjährigen aufzubauen. Das nennt man Cybergrooming

Peinliche Fotos oder Videos im Internet können auch im Rahmen von Cybermobbing missbräuchlich verwendet werden. Dabei findet Mobbing über Social-Media-Kanäle oder Messenger-Dienste statt. Dasselbe gilt leider auch für freizügiges Bildmaterial, welches im Rahmen von einvernehmlichem Sexting verschickt wurde. Es ist deshalb äusserst wichtig, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, ihre Daten zu schützen und vorsichtig zu sein, wenn sie im Internet Kontakt mit Fremden haben.

 

  Sharenting

Vielfach sind erste Fotos oder Videos von Kindern bereits im Internet, bevor der Nachwuchs ein eigenes Gerät bedienen kann. Viele Eltern teilen Fotos und Videos über Messenger-Dienste wie WhatsApp mit Familie, Freundinnen und Freunden oder laden diese auf Instagram oder auf andere Social-Media-Plattformen hoch. Man nennt dies auch Sharenting, eine Wortkombination aus dem Englischen «share» und «parenting». Für Kinder kann es später in ihrem Leben peinlich sein, wenn solche Fotos auftauchen. Kinderfotos können auch missbräuchlich weiterverwendet werden. Selbst gelöschte Bilder verschwinden nie ganz aus dem Internet. Eltern sollten sich deshalb hinterfragen, welche Bilder sie wo und weshalb teilen sowie das Recht am eigenen Bild gegenüber ihrem Kind wahren. Vereinbaren Sie beispielsweise im Familien-Chat, dass die Fotos der Kinder nicht ungefragt weitergeleitet werden dürfen. Senden Sie zudem keine Nacktfotos, auch wenn sich die Grosseltern bestimmt über Schnappschüsse aus der Badewanne freuen.
  

Daten im Internet schützen

Um Daten effektiv zu schützen, gibt es verschiedene Massnahmen, die sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene ergreifen können:
  • Starke Passwörter verwenden: 
    Einfache und häufig aktualisierte Passwörter sind eine grundlegende Schutzmassnahme. Es ist wichtig, für jedes Konto ein einzigartiges Passwort zu verwenden, das aus einer Kombination von Buchstaben, Zahlen und Symbolen besteht.
  • Privatsphäre-Einstellungen anpassen:
    Sowohl auf sozialen Medien als auch in Apps sollten die Privatsphäre-Einstellungen regelmässig überprüft und angepasst werden, um den Zugriff auf persönliche Daten zu beschränken. Profile in sozialen Medien sollten auf «Privat» eingestellt werden.
  • Verwendung von Sicherheits-Software: Antivirenprogramme und Firewalls können zusätzlichen Schutz bieten, um unbefugten Zugriff auf persönliche Daten zu verhindern.
  • Nur notwendige Cookies und Berechtigungen zulassen: Damit Unternehmen möglichst wenige Informationen erhalten, sollten jeweils nur die nötigsten Cookies akzeptiert werden. Zudem sollten gespeicherte Cookies regelmässig im Browser gelöscht werden. Beim Download von Software und Apps sollten nur die notwendigen Berechtigungen erteilt und diese auf die Zeit der aktiven App-Nutzung eingeschränkt werden.
  • Aufklärung über Phishing:
    Kinder und Jugendliche sollten darüber informiert werden, wie Phishing funktioniert und wie sie verdächtige E-Mails oder Nachrichten erkennen können, die versuchen, an persönliche Informationen zu gelangen.
 

Medienkompetenz vermitteln

Für Kinder und Jugendliche ist Datenschutz eine komplexe und oft auch leidige Sache. Die Eltern spielen deshalb eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, dass Kinder lernen, ihre Daten zu schützen. Es lohnt sich, regelmässig über Datenschutz zu sprechen und zu erklären, warum es wichtig ist, persönliche Informationen zu schützen. Spätestens, wenn Kinder ein eigenes Smartphone bekommen, müssen sie auch für Datenschutz sensibilisiert werden.

Die Eltern können mit gutem Vorbild vorangehen und beispielsweise zeigen, wie sie sich durch Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken schützen. Gemeinsam kann sowohl der eigene Account als auch der Account des Kindes überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Der gemeinsame Dialog und die Vorbildrolle der Eltern tragen entscheidend dazu bei, dass Kinder in der digitalen Welt sicher und verantwortungsvoll agieren.

Auf der Website von Pro Juventute finden Eltern zudem Erklärvideos zu Datenschutz und Umgang mit digitalen Medien. Diese können helfen, ins Gespräch zu kommen und komplexe Themen auf einfache Weise zu vermitteln. 

  Partnerschaft zwischen der CONCORDIA und Pro Juventute

Pro Juventute Logo
Die CONCORDIA und Pro Juventute arbeiten partnerschaftlich zusammen, um die Wirksamkeit ihrer Engagements für Kinder und Jugendliche nachhaltig zu steigern und um die gesunde physische und psychische Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz zu fördern.
Weitere Informationen zur Partnerschaft finden Sie hier.