Junge liest ein Buch und schaut Mädchen mit orangem Ball an.

Bewegte Schule

Wie stark der natürliche Bewegungsdrang bei Kindern ist, sieht man dort, wo sie ihn nicht unbedingt ausleben sollten: beim Stillsitzen in der Schule. Gelingt es Lehrpersonen und Eltern, die Bewegungsfreude der Kinder in der Freizeit und der Schule richtig zu lenken, ist es für alle ein Gewinn.

Schulkinder rennen durch den Flur. Das Modell «Bewegte Schule» gestaltet die Schule als bewegungsfreundlichen Lebensraum. Die «Bewegte Schule» ist ein umfassendes Konzept, das Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern miteinbezieht. Ziel der bewegten Schule ist es, das ganzheitliche Lernen zu fördern. Die Schule als Lebensraum der Kinder und Jugendlichen soll dabei bewegungsfreundlich und nicht bewegungsfeindlich gestaltet werden.

Mehr als Sportunterricht

Dem Sport wird in einer bewegten Schule sicherlich ein hoher Stellenwert beigemessen. In einer bewegten Schule ist es jedoch genauso wichtig, dass der Bewegung sowohl beim Lernen im theoretischen Unterricht wie auch in den Pausen viel Platz eingeräumt wird. Das bewegungsfreundliche Schulklima steigert die Lernbereitschaft der Kinder und Jugendlichen. Eine bewegte Schule ist immer auch eine gesunde Schule. Sie stärkt die Ressourcen der Kinder und der Lehrpersonen und somit ihr Wohlbefinden.

 

Das Modell «Bewegte Schule»

Das Bundesamt für Sport (Baspo) erläutert das Modell in seiner Informationsbroschüre.

«Schulen, die Bewegung auch ausserhalb des Sport- und Bewegungsunterrichts in den Schulalltag integrieren, haben guten Erfolg: Ihre Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen sind im Unterricht konzentrierter, aufnahmefähiger und haben Freude am Schulalltag.

Die Bewegte Schule

  • motiviert Kinder zu einem bewegten Lebensstil und lebenslangem Sporttreiben.
  • begleitet täglich das Lernen und Lehren mit Bewegung und trägt dadurch zum Gelingen des Schulalltags bei.
  • vermittelt die Inhalte der Bewegungsförderung differenziert.
  • bietet für Bewegung, Spiel und Sport den notwendigen Raum und macht sie damit zu wesentlichen Elementen der Schulkultur.»

 

Mit Bewegung denkt und lernt es sich besser

Bewegung hilft dem Denken und Lernen auf die Sprünge (Nach: Begreifen braucht Bewegung, Fachhochschule Nordwestschweiz, D. Högger). Bewegungspausen wirken sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler aus. Es ist kein Zeitverlust, sondern ein Gewinn, wenn die Lernenden für gewisse Sequenzen zum Lesen gehen oder balancieren, zum Rechnen hüpfen usw. Ideen und pfannenfertige Rezepte gibt es Hunderte. Haben Sie Mut und probieren Sie bewegtes Lernen aus.

 

Rückengesundheit im Alltag

Und dennoch ist langes Sitzen manchmal nicht vermeidbar. Jugendliche verbringen durchschnittlich rund zehn Stunden am Tag in sitzender Haltung. Eine schlechte Haltung sowie langes Sitzen können das Wohlbefinden und die Leistung stark beeinträchtigen.

Nacken-, Kopf- oder Rückenschmerzen und Konzentrationsschwächen sind die Folgen. Langes Sitzen verspannt die Muskeln typischerweise im Nackenbereich. Betroffen sind aber auch Brust-, Hüft- sowie Beinpartien (tonische Muskeln). Andererseits neigen unter anderen Rücken-, Bauch- oder Gesäss-muskulatur von ihrem Aufbau her (phasische Muskeln) zu Abschwächung und Erschlaffen.

 

Was beim Sitzen wichtig ist

  • Stuhl und Tisch – sofern möglich – auf die richtige Höhe einstellen.
    Die Haltung immer wieder variieren und nicht zu lange in einer Position verharren.
  • Möglichst gerade sitzen und Füsse auf den Boden stellen.
  • Bewegungspausen machen, regelmässig aufstehen.

Die Illustration zeigt einen Menschen, der am Schreibtisch sitzt. Die orange markierten Muskelgruppen neigen bei langem Sitzen zu Verkürzungen und Verspannungen.

Diese Muskeln (orange markiert) neigen bei langem Sitzen zu Verkürzungen und Verspannungen.

Tipp: Muskeln regelmässig langziehen und dehnen.

•   Nackenbeugemuskeln
•   Brustmuskeln
•   Hüftbeugemuskeln
•   Hintere Oberschenkelmuskulatur
•   Wadenmuskeln

Die Illustration zeigt einen Menschen, der am Schreibtisch sitzt. Die orange markierten Muskelgruppen neigen bei langem Sitzen zu Erschlaffung.

Diese Muskeln (orange markiert) neigen bei langem Sitzen zu Erschlaffung.

Tipp: Muskeln mit Sport oder Kräftigungsübungen stärken.

•   Nackenstreckmuskulatur
•   Rückenstreckmuskulatur
•   Bauchmuskeln
•   Gesässmuskeln
•   Vordere Oberschenkelmuskeln

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«Bewegte Schule» Informationen vom Bundesamt für Sport