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Grauer Star und Grüner Star

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Der Graue Star (medizinische Fachbezeichnung: Katarakt) ist eine häufige Augenerkrankung, bei der die Augenlinse gräulich eintrübt. Je nach Form und Ausprägung können verminderte Sehschärfe, nebelartiges Schleiersehen, zunehmende Kurzsichtigkeit oder vermehrte Blendung und Doppelbilder auftreten. Der Graue Star ist eine Krankheit der zweiten Lebenshälfte. Die meisten betroffenen Menschen sind über 50 Jahre alt. 90 % der über 75-Jährigen sind von dieser schmerzfreien Erkrankung betroffen. Davon weisen 50 % eine verminderte Sehschärfe auf.

Eine ebenfalls recht häufige Augenerkrankung ist der Grüne Star (medizinische Fachbezeichnung: Glaukom). Nach Schätzungen sind rund 20 % der über 40-Jährigen davon betroffen. Der Begriff Glaukom fasst verschiedene Augenerkrankungen zusammen, bei denen der Sehnerv dauerhaft geschädigt wird. Dies führt dazu, dass das Sichtfeld des Auges – zunächst meist unbemerkt – immer grössere Lücken aufweist. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung nimmt auch die Sehschärfe ab.

Diese Faktoren können das Risiko einer Erkrankung erhöhen:

  • Natürlicher Alterungsprozess ab dem 40. Lebensjahr

  • Diabetes mellitus

  • Zusätzlich bei Grauem Star: Rauchen, Überempfindlichkeit gegen UV-Strahlen, Spätfolgen von Augenentzündungen oder Verletzungen des Auges und bestimmte Medikamente

  • Zusätzlich bei Grünem Star: Erhöhter Augeninnendruck, familiäre Vorbelastung, erhöhter Blutdruck und starke Kurzsichtigkeit. 

Es wird empfohlen, dass Personen ab dem 40. Lebensjahr alle zwei bis drei Jahre den Augendruck bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt messen lassen. Personen mit einem oder mehreren der genannten Risiken sollten den Augendruck früher und regelmässiger gemäss der ärztlichen Empfehlung kontrollieren lassen.

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Beim Grauen Star kann die Eintrübung der ansonsten glasklaren Augenlinse von Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt mit einem speziellen Gerät, der Spaltlampe, erkannt werden. Der Befund kann zufällig bei einer Arztkonsultation oder aber aufgrund einer von Ihnen bemerkten Verschlechterung des Sehvermögens gestellt werden. Verschiedene Augentests und Augenuntersuchungen geben schliesslich Aufschluss darüber, wie stark das Sehvermögen beeinträchtigt ist.

Beim Grünen Star kann die Diagnosestellung im Frühstadium schwierig sein. Es gibt kein Leitsymptom der Erkrankung wie beim Grauen Star. Zu Beginn kompensiert das Gehirn oder das andere Auge fehlende Sehfelder, so dass betroffene Personen zu Beginn keine Beschwerden und Seheinschränkungen wahrnehmen.

Grauer Star und Grüner Star können nicht verhindert werden. Deshalb ist eine frühzeitig gestellte Diagnose wichtig, so dass eine rechtzeitig eingeleitete Therapie das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern kann.
  • Grauer Star: Manche Menschen können den Sehverlust vorübergehend oder sogar längerfristig mit einer Brille oder Kontaktlinsen ausgleichen. Es gibt keine Medikamente, um einen Grauen Star zu behandeln. Die einzige wirksame Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation. Dabei wird die trübe Linse entfernt und durch eine neue, künstliche Linse ersetzt.

  • Grüner Star: Ziel der Behandlung ist die Senkung des Augendruckes. Oft reicht eine Therapie mit drucksenkenden Augentropfen, um dieses Ziel zu erreichen. Helfen diese wirksamen Medikamente nicht, bestehen Operations- oder Lasermöglichkeiten zur Behandlung, um den Augendruck zu senken.

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Operationen am Auge zur Behandlung des Grauen Stars werden erst empfohlen, wenn Sie deutliche Seheinschränkungen und Beschwerden durch die Erkrankung aufweisen. Es ist besonders wichtig, dass Chancen und Risiken mit der Operateurin oder dem Operateur besprochen werden.

  • Lassen Sie sich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Linsenarten und Operationsmethoden von Ihrem Augenarzt genau erklären.

  • Die Grundversicherung übernimmt die Kosten für die konventionelle Operationsmethode. Bisher hat noch keine Studie beweisen können, dass die Lasermethode, die erheblich teurer ist, ein besseres Operationsergebnis erzielt.

  • Neben der Standardlinse, die von der Grundversicherung vergütet wird, existieren weitere Linsenarten mit unterschiedlichen Komfortleistungen, bei denen Sie sich an den Kosten beteiligen müssen.

  • Lassen Sie sich schriftlich erklären, welche Kosten die Krankenversicherung und welche Kosten Sie allfällig selber bezahlen müssen.

  • Nehmen Sie sich Bedenkzeit und lassen Sie sich nicht dazu drängen ein Formular zu unterschreiben, solange Sie noch unsicher sind, welche Operationsmethode und Linsen Sie wählen sollen.

  • Typischerweise können Operationen des Grauen Stars ambulant durchgeführt werden. Nur in begründeten medizinischen Fällen ist eine stationäre Behandlung im Spital notwendig.

  • Lassen Sie sich für eine Operation von einer nahestehende Person begleiten, die Sie nach der Operation wieder nach Hause fahren kann.
  • Wenn Sie unsicher sind, ob eine Operation notwendig ist, können Sie eine unabhängige und neutrale ärztliche Zweitmeinung einholen. Mit einer Spitalversicherung bei der CONCORDIA ist eine ärztliche Zweitmeinung für Sie kostenlos, wenn Sie diese über das Luzerner Kantonsspital (LUKS) beantragen.

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Nach einer Operation am Grauen Star müssen Sie folgendes beachten:

  • Ein Augenverband am ersten Tag nach dem Eingriff schützt das Auge.

  • Drücken oder reiben Sie das frischoperierte Augen nicht – auch wenn es gelegentlich juckt oder leicht schmerzhaft sein kann. Vorsichtige Berührungen sind aber unproblematisch.

  • Die meisten Alltagstätigkeiten sind nach einigen Tagen wieder wie gewohnt möglich. Autofahren dürfen Sie erst nach einigen Wochen wieder.

  • Besprechen sie mit Ihrer Augenärztin oder Augenarzt, welche Aktivitäten Sie vorerst vermieden sollten. Sie oder er stellt auch bei den Kontrollterminen fest, wann Ihre Sehkraft wieder ausreichend ist, um wieder Autofahren zu können.

  • Für die Zeit nach der Operation werden Augentropfen verordnet, die Sie mehrmals täglich ins Auge träufeln müssen. Wenn Sie dies nicht alleine tun können und kein Familienangehöriger Sie dabei unterstützen kann, konsultieren Sie unseren Wegweiser «Medikamente» und erfahren Sie, welche Hilfsmittel zur Augentropfenapplikation es gibt. Auch Spitexorganisationen bieten Unterstützung dazu an. 

  • Eine Brille kann erst einige Wochen nach dem Eingriff angepasst werden.
  • Beim Auftreten von Beschwerden am Auge, melden Sie sich umgehend bei der Klinik, die die Augenoperation durchgeführt hat.

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