Medikamente richtig einnehmen
Menschen, die chronisch krank sind, müssen oftmals regelmässig Medikamente einnehmen. Für den Behandlungserfolg ist es entscheidend, den ärztlichen Vorgaben zu folgen.
«Ich habe vergessen, sie einzunehmen.», «Die aufgeführten Nebenwirkungen haben mich verunsichert.», «Es ist ja schon besser geworden, da muss ich doch keine Tabletten mehr nehmen.»
Vergessen, Verunsicherung, Verbesserung der Symptome: Es gibt viele Gründe dafür, dass Patientinnen und Patienten verordnete Medikamente eigenmächtig absetzen oder ihre Therapie ohne ärztliche Rücksprache anpassen. Dabei ist es – speziell bei chronischen Erkrankungen – so wichtig, die verordneten Medikamente regelmässig und richtig einzunehmen. Passen Sie die Medikation eigenmächtig an, können Notfallkonsultationen oder notfallmässige Spitaleintritte die Folge sein.
Medikamente einnehmen: sicher und kontrolliert
Achten Sie auf folgende Punkte, um eine erfolgreiche Therapie zu unterstützen – begleitet von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt:
- Ärztliche Verordnung einhalten
Wichtig ist, dass Sie Medikamente so einnehmen, wie sie Ihnen verordnet wurden: in der angegebenen Dosis und zur angegebenen Tageszeit sowie über den empfohlenen Behandlungszeitraum.
Sie sind unsicher? Stellen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu einem neu verordneten Medikament ruhig Fragen, wenn etwas unklar ist. Zum Beispiel wie das Medikament wirkt, wann genau Sie es einnehmen sollen oder ob Nebenwirkungen auftreten können. Damit nichts vergessen geht, können Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen zum Arztbesuch mitnehmen.
- Wechselwirkungen vermeiden
Medikamente können sich gegenseitig beeinflussen. Deshalb sollte jedes Mal ein sogenannter «Polymedikationscheck» durchgeführt werden, wenn Ihnen ein neues Medikament verordnet wird. Dieser zeigt auf, ob und wie unterschiedliche Medikamente miteinander interagieren. Schädliche oder ungünstige Kombinationen lassen sich dadurch verhindern.
Fragen Sie in der Apotheke oder bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nach, ob und wie sich das neu verordnete Medikament und Ihre bisherigen Medikamente gegenseitig beeinflussen.
- Einnahme überblicken
Auch rezeptfreie Arzneien, beispielsweise Naturheilmittel oder leichte Schmerzmittel, können Neben- oder Wechselwirkungen mit Medikamenten haben.
Fragen Sie in der Apotheke immer nach, wenn sie eine Arznei kaufen, ob sich diese mit Ihren Medikamenten verträgt. Nennen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zudem immer alle Medikamente und Heilmittel, die Sie aktuell nehmen.
- Medikamente reduzieren
Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt in regelmässigen Abständen, ob Sie noch alle Ihnen zuvor verordneten Medikamente einnehmen müssen. Unter Umständen können einzelne auch durch Retard-Medikamente ersetzt werden. Diese geben eine bestimmte Dosis eines Wirkstoffs über einen langen Zeitraum gleichmässig ab. Das hat den Vorteil, dass Sie die Medikamente weniger oft einnehmen müssen.
Medikamentenplan: So geht nichts vergessen
Im Alltag kann schnell etwas untergehen, selbst so etwas Wichtiges wie die Einnahme von Medikamenten. Einfache Hilfsmittel können Ihnen helfen. Beispielsweise ein Medikamentenplan, den Sie von Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke erstellen lassen. Sie können aber auch selber einen anfertigen:
- Erfassen Sie in einer Liste sämtliche Medikamente und Heilmittel, die Sie zurzeit einnehmen.
- Warum nehmen Sie die Medikamente? Fügen Sie den Grund der Anwendung hinzu. Vielleicht verdünnt das eine Medikament das Blut und das andere stärkt die Knochen.
- Schreiben Sie auf, wie oft Sie die einzelnen Arzneimittel nehmen, zu welcher Tageszeit und in welcher Menge.
- Wie nehmen Sie die Medikamente ein? Notieren Sie sich Hinweise zur Anwendung. Das eine Medikament müssen Sie eventuell vor dem Essen einnehmen, das andere nachher.
- Die Liste können Sie nach Belieben mit weiteren Bemerkungen ergänzen.
Ihnen wurde ein neues Medikament verschrieben oder Sie können eines absetzen? Tragen Sie die Änderungen im Plan ein und halten Sie diesen so aktuell. Nehmen Sie Ihren Medikamentenplan mit zum Arztbesuch, in die Apotheke oder ins Spital.
Eine Vorlage für Ihren Medikamentenplan stellt zum Beispiel die Stiftung Patientensicherheit Schweiz bereit.
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